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Meister  Röhrichs rustikale Tischbeleuchtung

Meister Röhrichs rustikale Tischbeleuchtung

Vorgeschichte:

Es wurde mal wider Zeit die Wohnung etwas zu renovieren und somit auch ausmalen zu lassen. Ganz ehrlich und unter uns gesagt, ich hasse ausmalen. Wenn es nur ums drüber pinseln geht, ist das ja noch in Ordnung, aber diesmal hätte ich alte Farbe abschleifen müssen , Löcher zu spachteln uvm. . Deshalb haben wir uns diesmal eine Firma kommen lassen um meine Depression nicht noch mehr zu Reizen. Vorab mussten natürlich alle Lampen und Bilder ab was ich natürlich selber gemacht hatten. Das doch einiges zu Spachteln war zeigte das Kommentar von einem Maler zu meiner Frau :“Ist besser wenn du nimmst deine Mann die Bohrmaschine weg!“ . Wenn der nur wüsste wie viele Löcher ich bereits wieder gemacht habe 😉 . Wie das halt so ist, wenn alles einen neuen Anstrich hat willst du nicht wieder die alten Lampen aufhängen und seien wir mal ehrlich, aus dem Alter für eine Spiegelkugel bin ich doch schon Raus. Ok, zugegeben ich hab es auf moving heads und einen Showlaser abgesehen, aber meine Frau will mir das nicht mal unter dem Titel Lichttherapie genehmigen 🙁 . Trotzdem sollte ein neues Geleucht her. Das gestaltete sich schwierig, weil ich einen eigen Anspruch an leuchten habe was Design und Funktionalität angeht. Bei sehr vielen der neu modernen Lampen kann ich mich nur Bud Spencer anschließen:

„Pfui Deibel ist die hässlich!“

Bei anderen Modellen die optisch eher meinen Geschmack treffen trifft mich nach dem Blick auf das Preisschild eher der Schlag. Ich wollte doch nur eine Lampe kaufen und nicht gleich den ganzen Laden! Somit musste es mal wieder ein Eigenbau werden. Vorab entschuldige ich mich schon mal für die Fotos, die Lampe sieht in natura viel besser aus, aber ich konnte sie nicht anders fotografieren ohne euch in das umgebende Chaos eintauchen zu lassen.

Die Lampe:

In letzter Zeit kann ich mich immer wieder für alte Industrie und ihre optischen Eigenheiten begeistern. Im Baumart stieß ich dann durch Zufall auf ein Regalsystem das sich aus gusseisernen Flanschen, Knien und Rohren zusammenbauen ließ. Das erweckte mein Interesse und deswegen habe ich gleich ein paar Teile mitgenommen um damit zu experimentieren. Besonders die Flansche und T-Stücke hatten es mir irgendwie angetan. Leider stellte sich schnell heraus, das es in der Dimension keine passenden gusseisernen Rohre dafür gab. Aber ich wollte unbedingt diese Teile nutzen. Also hab ich online beim großen A mir vermeintlich passende Rohre mit Gewinde an den Ende bestellt. Als diese Ankamen musste ich leider feststellen, dass die Rohr nicht so waren wie auf dem Bild. Anstelle von Gussrohren waren es nur gezogene schwarze Eisenrohre. Ich hatte schon überlegt ob ich versuchen sollte dieses Material in der Firma zu strahlen und thermisch zu behandeln, aber nach längerem überlegen konnte ich doch auch mit dieser Ausführung leben. Als Anschluss an der Wand wollte unbedingt einen der Flansche nutzen, aber natürlich brauchte der auch einen Übergang auf den 20er FX Schlauch für die Verkabelung. Wie gewohnt hab ich das dann im 3D Druckverfahren hergestellt. Kaum zu glauben wie einfach die Herstellung solcher Teile im Gegensatz zu früher geworden ist.

Für die Montage, und die Ausrichtung kam dann mein Bosch Linienlaser zum Einsatz, den ich für das Aufhängen der Bilderrahmen gekauft hatte .Solche Anschaffungen lassen sich bei Umbauten immer gut rechtfertigen 😉 . Die Flansche und T-Stücke wurden als Aufhängepunkte genutzt. Um das schwarze Rohr optisch zu unterbrechen habe ich es mit Messingmuffen verbunden. Die Schirmleuchten selber hat mir der nette Bieber gegen den Einwurf mehrerer Euronen mit der Post zukommen lassen.

Ursprünglich wollte ich die Kabeln durch passende Blindstopfen herausführen, habe mich dann aber für eine Drucklösung mit Anbauverschraubungen umentschieden. Übrigens bietet Fusion 360 eine Gewindemodellieroption welche auch Rohrgewinde beinhaltet. Die Laternen sind zwar Schutzklasse 2, aber dem Rohr wollte ich dennoch eine Erdung verpassen, auch wenn es außerhalb des Handbereiches ist. Mangels einer schönen erwerbbaren Lösung habe ich mich dann für den Selbstbau einer „Messingerdungsmuffe“ entschieden.

Ich kann schon die Leute meiner Zunft schon sudern hören über die Trennbarkeit des Anschlusses, die Übergangswiderstände, und und und …. . Das Teil ist einfach funktional gehalten, nicht zum Vertrieb zugelassen und sicher nicht so brandgefährlich wie einiges an Technik, dass ihr billigst aus fern Ost importiert. Also lassen wir die Kirche mal im Dorf.

Im Zuge des Umbaus habe ich dann noch das Plexiglas meiner ersten selbstgebauten Leuchte in der Wohnung ersetzt. Trotz oder gerade wegen ihrer einfachen Konstruktion gibt sie viel und vor allem gleichmäßig verteiltes Licht und das nun schon seit 20 Jahren. Falls ihr euch mal gefragt habt wie 360€ Plexiglas mit geschliffenen Kanten und 6 Löchern in 10mm Stärke aussieht, jetzt wisst ihr es !

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